David Bowie zeigt hier im Video, wie er an Texten arbeitete. Mit dem „Verbasizer“ desintegrierte er die Worte ‚interessanter‘ Sätze. Danach ließ er sie neu zusammenwürfeln und arbeitete dann mit den neuen Kombinationen (von ihm händisch gefilter) weiter.
In einer anderen Doku sah man übrigens, dass er in den 70ern bereits mit einer klassischen Dada-Technik arbeitete: Zeitungstexte zerschneiden, dann zufällig wieder zusammensetzen…
Tristan Tzara (1896-1963) hat hier klare Anleitungen gegeben:
„Nehmt eine Zeitung. Nehmt Scheren. Wählt in dieser Zeitung einen Artikel von der Länge aus, die Ihr Eurem Gedicht zu geben beabsichtigt. Schneidet den Artikel aus. Schneidet dann sorgfältig jedes Wort dieses Artikels aus und gebt Sie in eine Tüte. Schüttelt leicht. Nehmt dann einen Schnipsel nach dem anderen heraus. Schreibt gewissenhaft ab. In der Reihenfolge, in der sie aus der Tüte gekommen sind. Das Gedicht wird Euch ähneln. Und damit seid Ihr ein unendlich Origineller Schriftsteller mit einer charmanten, wenn auch von den Leuten unverstandenen Sensibilität.“
Ergebnisse können dann z.B. so aussehen:
Nach wie vor schien sich David Bowie genau daran zu halten… mit der Zeitung in der Hand werden spannende Textfetzen ausgewählt und dann weiter verarbeitet.
Diese an sich einfache Kreativitätstechnik hat offensichtlich für ihn so gut funktioniert, dass er sich extra ein Software-Tool dafür schreiben ließ.
David Bowie über seine Arbeit:
„It’s more the process that I enjoy more than anything else.“
Resources:
[ Bildquelle: Theo van Doesburg „kleine Dada soirée“ – von Wikipedia Commons ]