Igittigitt

Innovation in Deutschland, das ist so etwas, da hat man den Eindruck: Ja, klar, doch, bitte, das hätten wir SCHON gern. Also: Solange es nicht schmutzt.

Innovation in Deutschland, das ist so etwas, da hat man den Eindruck: Ja, klar, doch, bitte, das hätten wir SCHON gern. Also: Solange es nicht schmutzt. Und nicht irgendwie unbequem ist oder ein Chaos veranstaltet. Ein sichtbares womöglich noch.

Innovation funktioniert so aber nicht, so hübsch clean und krankenhaus-hygienisch.

Sie ist ein kreativer Prozess – und bei einem kreativen Prozess, da darf, da MUSS es phasenweise chaotisch werden. Klar, ist oder wäre das ein Problem in dem Moment, in dem sich aus diesem Chaos nie ein Phönix aus der Asche erhebt. Doch DAMIT er das tut, braucht es eben vorher die Öffnung für die unerwarteten Elemente, die unerwarteten Kombinationen („divergent thinking“ nennt sich das im Fachjargon).

Man will also all das, das zum Innovieren inhärent dazu gehört, einfach weg lassen und dennoch so richtig Innovation hinten als Ergebnis haben. Das funktioniert nur eben nicht, weil Innovation mit einigem Glück das Ergebnis sein KANN, der Weg, Innovation zu provozieren (und nur das können wir, denn ‚organisieren‘ läßt sie sich nicht) jedoch aus Kreativität (und ihren Herausforderungen an uns) gepflastert ist.

Oder kurz und gut offen ausgeplaudert:

Solange sich Manager noch vor den – auch charakterlichen – Herausforderungen der Kreativität wegducken, werden sie die Früchte echter Innovation selten kosten dürfen.

Schade ist daran, dass sie dabei auch die ungeheure Chance, sich als Person, als Persönlichkeit zu entwickeln, auch verpassen. Das wäre nämlich in der gelebten Kreativität mit eingebaut.

Das ist natürlich deutlich unangenehmer als beim Marathon-Training vor sich und den eigenen Gedanken davon zu laufen.

Das allerdings: Anderes Thema, wann anders.

[Bild: Von Elektro-Plan – danke!]

Kristin Reinbach:
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