Mit möglichst exakten Zielen zu arbeiten, das ist eine häufige im Empfehlung im Golf – gerade auch beim so wunderbar pragmatischen und 1a anwendbaren Bob Rotella
Doch welche Art von Zielen funktioniert je nach Situation am besten?
Beim Putten hat es sich als extrem hilfreich gezeigt, wirklich eine bestimmte Stelle am oder sogar im Cup anzupeilen – gerade wenn ein Loch Break hat, steigt damit die Chance zu treffen, enorm. Wenn ich damit nachlässig werde, ist das Ergebnis gleich viel schlechter.
Also beim Putten: Möglichst detailliert und passend zum gewünschten Ball-Weg.
Bei Annäherungsschlägen auf das Green hat es sich bewährt, sich einen Punkt auszusuchen, der auch für die Augen unterscheidbar ist vom Rest – z.B. ein paar Gänseblümchen, eine dunklere oder hellere Stelle oder so.
Interessanterweise hat das für Teeshots – und vor allem solchen auf unebenem Gelände überhaupt nicht bewährt.
Dafür funktioniert etwas anderes für Teeshots sehr sehr gut: Eine klare Peillinie zu setzen Richtung Ziel und dann hinter dem Ziel oben am Horizont ein exaktes, hohes Ziel zu setzen. D.h. z.B. ein bestimmter Ast einer großern Eiche. Das Ziel muss hoch und ehrgeizig sein – und das Auge genug bzw. mehr fesseln, als z.B. die aufragende Wand an Rasen vor mir.
1a funktionieren z.B. auch bestimmte Bergspitzen im Hintergrund (damit kann sich der traumhafte Ausblick bei uns auf dem Platz nicht nur ästhetisch nützlich machen… ;)). Der positive Effekt ist sowohl bei meinem Mann als auch bei mir deutlich sichtbar. Wichtig ist (v.a. bei ihm), dass der ausgewählte Schläger dafür von der Länge her das eigentliche Ziel nicht über-shooten kann – und gleichzeitig die gefühlte Erlaubnis da ist, den Schwung nach hinten und vorn schön lang durchziehen zu dürfen.
Es ist ein bißchen
als würde der Gedanke an das höhere Ziel dem Ball leichter Flügel verleihen…
Andererseits ist das hier wahrscheinlich einer der Mechanismen, von denen es wenig Sinn macht, sie zu sehr zu analysieren.. weil, mal ehrlich:
Was zählt, ist der Effekt.
Vom Golf fürs Leben gelernt:
Sich hohe Ziele zu stecken kann wirklich beflügeln – solange der Anspruch nicht zu ernst verfolgt wird. Die Bergspitze z.B. ist ein super Peilziel – und natürlich geht es nicht wirklich darum, dass der Ball dort landet. Das wäre sogar ein großer Fehler im Anspruch, an dem man unweigerlich abgleiten müsste. Machen wir es mit dem Umgang mit hohen Zielen im Leben aber ähnlich wie beim Teeshot, ist das ein gesunder Weg, hohe Ziele als Peilstab zu nehmen: Als Inspiration, als Beflügelung – aber nicht wirklich als Bezugspunkt für einen täglichen Soll-/Ist-Abgleich.
Ab damit in die Golf-Selbst-Coaching-Tool-Kiste?
Auf jeden Fall. Wichtig ist viel mehr, die unterschiedliche Art der Ziel noch aktiver einzuüben.
- Wie gehst Du mit dem Thema „Ziel wählen“ beim Golf bisher um?
- Was hat sich für Dich bewährt – und was hast Du wieder verworfen?
- Hast Du weitere interessante Ideen, die ich mal ausprobieren sollte?